Bild: No Man's Sky
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Foto: No Man's Sky

In den USA ist das langerwartete Weltraumspiel "No Man's Sky" heute für PS4 erschienen, in Europa kommt es am morgigen 10. August für Sonys Konsole auf den Markt. Die PC-Fassung lässt weltweit noch bis zum 12.8. auf sich warten. Doch so oder so: Wer zur Orientierung auf vorangehende Rezensionen und Testwertungen hofft, wird enttäuscht. Aufgrund eines umfangreichen Updates in aller letzter Stunde (genau genommen am Sonntag), hat Hersteller Hello Games vorab keine Pressemuster an Medien ausgesandt. Bereits in den Umlauf geratene Versionen wurden zudem als inkomplett bezeichnet, da diesen der so wichtige Day-One-Patch fehlte.

So haben sich zumindest die seriöseren Fachmedien damit begnügt, zum Erscheinungstag lediglich Ersteindrücke zu vermitteln und mit den finalen Rezensionen noch zu warten.

Survival-Game

Auch der GameStandard konnte bereits einige Stunden im virtuellen Universum verbringen und teilt den generell vorherrschenden Eindruck, wonach "No Man's Sky" zumindest in der Anfangsphase vorwiegend kein Explorationsspiel, sondern ein Survival-Game ist. Doch eine Überraschung. Wortlos auf einen wilden Planeten versetzt, ist man als Raumfahrer vor allem damit beschäftigt, Ressourcen zu sammeln, um etwa sein Life-Support-System zu versorgen oder den Antrieb seines Raumschiffes in Stand zu setzen und immer wieder Reparaturen vorzunehmen oder irgendeinen Kraftstofftank nachzufüllen.

Getrieben von der Notwendigkeit, seine Systeme am Laufen zu halten, bereist man weitere Planeten und macht sich auf die Suche nach mehr oder weniger wertvollen Sammelobjekten und Rohstoffen, um Tools zu verbessern, eine Waffe zu produzieren und das Raumschiff aufzuwerten.

Video: Gameplay-Montage
WIRSPIELEN

Gigantisch

Die Spielwiese dafür ist gigantisch. Die von Algorithmen kreierten, abwechslungsreichen Planeten mit Felsformationen, Höhlen und der unterschiedlichsten Fauna und Flora sowie variablen Wetterbedingungen selbst sind so riesig, dass man Bodenstationen oder gut versteckte Ruinen nur ungern zu Fuß oder per Jetpack erkundet. Die Distanzen sind so enorm, dass man sich unmittelbar winzig und fast verloren vorkommt, bis man realisiert, dass man den Signalen diverser Bodenstationen folgen muss, um voranzukommen.

Dazwischen bestaunt man das Naturschauspiel und katalogisiert bislang unbekannte Lebewesen und Pflanzen und darf diese sogar selbst benennen und in den allgemeinen Online-Index hochladen. Die gesammelten Ressourcen lassen sich nicht nur für den Eigengebrauch nutzen, sondern auch in Basen oder in Raumstationen an Aliens verkaufen, deren Sprache man erst sukzessive lernt. Mit den verdienten Einheiten kann man schließlich bessere Raumschiffe erwerben, die schnell genug sind, um in die nächste Galaxie vorzudringen und so dem übergeordneten Ziel näher zu kommen: Das Zentrum der Universums zu erreichen.

Sauerstoffmangel

Die Atmosphäre ist in den ersten Stunden dabei weniger vom Gefühl der Exploration getränkt, als vom Bedürfnis, weiterzukommen und Aufträge zu erfüllen, um eine bessere Ausrüstung zu erhalten. Der Inventarplatz ist zunächst stark beschränkt und so ist man damit mehr beschäftigt, Rohstoffe und Tools zu managen, als sich auf die Umgebung zu konzentrieren. Felsen werden als Quellen für Stein oder Eisen wahrgenommen und Bäume als Carbon. Dinosaurierarten und andere unwirkliche Kreaturen tragen die Aura willkürlicher Passanten.

Die einzige Herausforderung abseits unwirscher Temperaturen und Sauerstoffmangel stellen Bewacherdrohnen dar, die immer dann herbeischwirren, wenn man einen Planeten zu grob umgräbt oder Tiere angreift. Feuert man zurück, kommen weitere Einheiten, wodurch letztendlich die Flucht in eine Höhle oder per Raumschiff als die bessere Wahl erscheint.

Ein wenig "Dark Souls"

Dem Survival-Aspekt entsprechend wird der Tod mit dem Verlust der Ausrüstung bestraft. Ein schwebender Gradstein markiert die Unglücksstelle, an die man jedoch vom letzten Speicherpunkt zurückkehren kann, um seine Gegenstände wieder aufzusammeln.

Mechaniken wie diese sind die wenigen Orientierungspunkte, an denen man zu Beginn festhält. Daneben weisen Funkmasten den Weg, deren Signale selbst durch das Weltall führen. Im schwerelosen Raum wird man sich, umgeben von Planten, Monden und der Sonne, ein weiteres Mal über die galaktischen Ausmaße bewusst und wünscht sich, der Pulsantrieb würde keinen begrenzten Kraftstoffvorrat haben, um noch schneller in fremde Welten vordringen zu können. Mit dem Standardschub würde Reise zu neuen Planeten Stunden, wenn nicht Tage dauern – ein Marker gibt immer Aufschluss über die Entfernung.

Video: Story-Trailer
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Arcade-Ballern

Am unbeschwertesten fühlen sich zumindest in dieser frühen Phase die Flugstunden vorbei an Asteroiden und Raumstationen an. Das Raumschiff zu steuern und Gesteinsbrocken abzuballern hat eine arcadige Leichtigkeit, die den nervigen Fußmärschen zu Rohstoffquellen fehlt. Sich mit anderen Schiffen anzulegen und sich in Dogfights zu werfen, ist zudem spaßiger, als Drohnen abzuschießen. Nur Erfolge sollte man sich anfangs nicht erwarten.

Der Einstieg in dieses Weltraumepos ist jedenfalls anders, als es sich wohl so mancher gehypter Spieler erwartet hätte. Zäher, langatmiger und Survival-lastiger. Gleichzeitig lässt sich erahnen, wie sich diese kleinteilige Komplexität zunehmend zu einem kohärenten Abenteuer bündeln könnte, wenn die Entwicklung der eigenen Technologien fortgeschritten genug ist, und der Rohstoffabbau gefühlsmäßig eher beiläufig geschieht, als die zentrale Aufgabe zu sein.

Einsamkeit der Unendlichkeit

Ob viele Spieler mit der allgegenwärtigen Einsamkeit im virtuellen Universum zurechtkommen werden, bleibt jedoch dahin gestellt. Das sind realistischere, kargere Welten, als man sie von Action-orientierten Spielen wie etwa "Far Cry" kennt. Und irgendwie wünscht man sich selbst beim Anblick einer zauberhaft computergenerierten Unendlichkeit zur Abwechslung doch den einen oder anderen menschlichen Gefährten herbei. Ob sich diese Eindrücke ändern, wird sich in den nächsten dutzend Stunden sagen lassen. Bis dahin: Schildern auch Sie uns Ihre Erfahrungen auf dem Weg zum Mittelpunkt des Universums. (Zsolt Wilhelm, 9.8.2016)